Verbund-Sicherheitsglas (VSG) besteht aus mindestens zwei Flachglasscheiben. Als Ausgangsmaterial dient dabei herkömmliches, unbehandeltes Floatglas oder teilvorgespanntes Glas (TVG).
VSG weist gegenüber normalem Flachglas - und zum Teil auch gegenüber Einscheiben-Sicherheitsglas - mehrere Sicherheitsmerkmale auf, so ist es beispielsweise durchschlagshemmend und splitterbindend. Bezogen auf die akustischen Eigenschaften wirkt VSG schalldämmend.
Bei der Produktion wird im ersten Schritt aus mehreren Flachglasscheiben mit zwischengelegten Folien aus Polyvinylbutyral (PVB) oder Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVAC) mit Hilfe einer Presse ein Vorverbund erstellt. In der Regel sind hierbei zwei Durchgänge im niedrigen Temperaturbereich (etwa 35...70 °C) erforderlich, um auch kleinste Lufteinschlüsse zwischen den jeweiligen Lagen zu entfernen und die Lagen bis zum folgenden Arbeitsschritt zu fixieren.
Im Anschluss erfolgt die endgültige Verarbeitung zu VSG in einem Autoklaven bei etwa 140 °C und 12 bar zum Endverbund. Nach diesem Vorgang sind die einzelnen Elemente der Scheibe untrennbar dauerhaft miteinander verbunden.
Ob als Ausgangsmaterial unbehandeltes oder teilvorgespanntes Glas zum Einsatz kommt, hängt primär davon ab, in welchem Umfang eine Resttragfähigkeit des Endproduktes gefordert ist. Soll beispielsweise eine Öffnung nach einem Angriff (Einbruchsversuch) verschlossen bleiben oder das herabfallen einer Scheibe nach Bruch vermieden werden, so werden die VSG in der Regel aus teilvorgespannten Gläsern hergestellt.
Die Schutzwirkung von VSG hängt sehr stark von der Umgebungstemperatur ab. Je kälter die Umgebung, desto mehr Glasfragmente können sich bei einem Bruch aus dem Laminat lösen und gegebenenfalls eine Gefahr (Verletzungsrisiko) darstellen. Für entsprechende Versuchsreihen werden die zu prüfenden Scheiben einer Temperatur von - 18,0 °C ausgesetzt und dann gezielt zerstört
In der Regel besteht VSG aus drei Lagen: zwei Lagen Glas und einer Lage Folie. Im Handel werden VSG wie folgt spezifiziert:
Beispiele:
Je mehr Lagen zu einem Verbund verarbeitet werden, desto höher ist die Schutzwirkung bei Verbund-Sicherheitsgläsern. Mehrlagige Verbünde werden umgangssprachlich auch als Panzerglas bezeichnet.
Ähnlich wie beim Einscheiben-Sicherheitsglas kann auch Verbund-Sicherheitsglas im Nachgang nur noch bedingt bearbeitet werden. Zuschnitt und beispielsweise Bohrungen müssen in der Regel vor dem Laminiervorgang erfolgen. Durch unser spezielles Verfahren zur Laserbearbeitung kann eine individuelle Gestaltung auch ohne Verlust der jeweiligen Zulassung erfolgen!
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